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Die Juristische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin hat den zweiten Projektzyklus ihrer „Humboldt Law Clinic Internetrecht“ (HLCI) gestartet. Unter Betreuung von fünf Kooperationspartnern der Berliner Unternehmerlandschaft arbeiten Studierende ein Semester lang an praktischen Fällen. Als erste internetrechtliche Law Clinic Deutschlands gibt die HLCI Studierenden die Möglichkeit, ihr Wissen praxisnah einzusetzen. 


Gemeinsam mit den Kooperationspartnern wirken Studierende aktiv an Lösungen zu aktuellen Fragestellungen des Internetrechts mit. Die Themen umfassen unter anderem E-Commerce, Persönlichkeitsrecht, Strafrecht und Urheberrecht. Die Studierenden werden sowohl von Seiten der juristischen Fakultät als auch durch die beteiligten Unternehmen betreut und gefördert. 


Als neuesten Kooperationspartner hat die HLCI SmartLaw gewonnen. Der Online-Spezialist für Verträge und Dokumente gibt den Studierenden einen Einblick in die Arbeit eines Startups aus dem Rechtsbereich. Die Studierenden erlangen umfassende Kenntnis über die Herausforderungen der Digitalisierung von Rechtsratgeberleistungen. Zudem unterstützen sie SmartLaw und den Kanzleipartner Brehm & v. Moers, eine der führenden Kanzleien auf dem Gebiet Film, Entertainment sowie Zivil- und Gesellschaftsrecht, bei der Ausgestaltung neuer Rechtsdokumente. Der Kick-off des Projekts fand am 3. März 2014 statt. 


Weitere Kooperationspartner und Projekte der HLCI 2014 sind iRights.Lab und die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (Diskriminierung und HateSpeeches im Netz, in Kooperation mit der Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte), PeerPractice (standardisierte contributor agreements für Free and Open Source Software), SoundCloud (Datenschutz) sowie das Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin (Onlineausstellungen).

„Viele Dienstleistungen werden zunehmend von Online-Playern übernommen – eine Entwicklung, die von der Berliner Start-up-Szene vorangetrieben wird“, sagt Dr. Daniel Biene, Gründer und Geschäftsführer von SmartLaw. „In diesem Kontext gewinnt Internetrecht an gesellschaftlicher wie wirtschaftlicher Bedeutung. Umso mehr freuen wir uns, die Ausbildung der Juristen in diesem Bereich zu unterstützen.“

„Wer Internetrecht in der Praxis anwendet, muss sich nicht nur mit juristischen, sondern auch mit technischen, gesellschaftlichen und moralischen Fragen auseinandersetzen. Die Teilnehmer der HLCI lernen das bereits während des Studiums“, sagt Prof. Dr. Katharina de la Durantaye, die die HLCI betreut.

Die HLCI ist im Wintersemester 2012/13 gestartet. Sie ist die erste internetrechtliche Law Clinic Deutschlands. Bislang ist das Konzept vor allem aus dem anglo-amerikanischen Rechtsraum bekannt. Die Ausbildung an der Internet Law Clinic dauert zwei Semester. Im ersten Semester erlernen die Studierenden die Theorie. Technische Grundlagen des Internets, Urheberrecht, Haftung und Presserecht sind Teil der Vorlesungen. Im zweiten Semester werden die Studierenden an konkreten Fällen ausgebildet. Dabei geht es nicht nur um akute Rechtsfragen, sondern auch um den Umgang mit Mandanten oder strategisches Vorgehen, die im Studium sonst nur selten thematisiert werden. Weitere Law Clinics der Humboldt-Universität zu Berlin sind die Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte sowie die Humboldt Consumer Law Clinic.